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Happy Table was school – so war unser Projekttag gesundes Essen

Hände in die Luft

So erfolgreich wie er war, unser Projekttag gesundes Essen an der Eisenhartgrundschule in Potsdam, so haben wir es doch irgendwie versäumt, Euch davon zu berichten. Am Morgen des 12.05.2017 machten wir uns gegen 07.00 Uhr mit vielen Schüsseln und Utensilien auf den Weg zur Schule. Die anfängliche Müdigkeit war nach der Begrüßung recht schnell verflogen, denn 50 Kinder warteten gespannt was nun passierte. Und ich möchte gern voranstellen, dass wir alle wahnsinnig viel Spass hatten und die Kinder ein sehr dankbares und offenes Publikum waren.

Kinderhände über Müsli

Mein Müsli

Wie ihr euch vielleicht erinnert, haben wir verschiedene Stationen für die Kinder vorbereitet: Brot backen, ein gesundes Müsli zum Essen und Mitnehmen zusammenstellen, bunte Spieße mit Gemüse, Käse, Obst, Brot und Fleisch kreieren, den Geschmackssinn der Kinder durch „Blindverkostungen“ testen, „1, 2 oder 3 – Welches Gemüse ist das?“ spielen, den Verdauungstrakt zeichnen, um den Verdauungsvorgang spielerisch zu verstehen sowie am Ende ein Quiz mit allen Kindern durchführen, in welchem wir alles Gelernte zusammengeführt haben.

Für uns war es an diesem Tag wichtig, alles ohne den erhobenen Zeigefinger stattfinden zu lassen. Die Kinder sollten Spaß haben und sie sollten verstehen, dass Ernährung ein Bindeglied ist, welches uns mit unserer Umwelt besonders eng und fortwährend verbindet und daher eine große Rolle spielt. Wir haben an diesem Tag verdeutlicht, dass eine gesunde Ernährung viel Energie und Nährstoffe liefert, die für unser tägliches Leben wichtig sind. Und das zuviel verzehrte Energie sich in unerwünschtes Körperfett umwandelt.

Kinder heben Müsli hoch

Wir haben unser Müsli, auf zur nächsten Station.

Als wir fragten, welche Tischsitten die Kinder kennen, kamen sehr viel Antworten. Unter anderem das bei vielen Familien ein Handyverbot am Tisch gilt. Die familiären Esskulturen schienen bei sehr vielen Familien eine große Bedeutung zu haben. Es wurde deutlich, dass die Eltern das Essverhalten ihrer Kinder entscheidend prägen. Ein Junge wurde z.B. angehalten, wenn er sich kein Müsli zusammen stellen und mitnehmen möchte, dann doch vielleicht für seine Eltern. Da kam die klare Antwort „Die essen das auch alles nicht“.

Kinder stellen Müsli zusammen

Der eine stellt für ein Frühstück zusammen, der andere für eine Woche.

Wir selber versuchen, das gemeinsame Essen täglich stattfinden zu lassen, denn nicht umsonst sagt Jesper Juul: „Ohne gemeinsames Essen geht die Einheit der Familie verloren“.

Da ich auf dem Gelände der Grundschule mit meinen beiden Töchtern den Kindersport besuche, treffe ich noch regelmäßig Kinder aus diesen beiden Klassen, die mir immer versichern „Das mit euch war der beste Tag der Projektwoche“.

Und an dieser Stelle, möchten Andrea und Franzi auch noch zu Wort kommen:

Franziska

1, 2 oder 3  – letzte Chance vorbei! Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr wenn das Licht angeht. Kennt ihr die alte TV-Show noch aus eurer Kindheit? Sie hat uns auf die Idee mit der Blindverkostung für unseren Projekttag gesundes Essen gebracht. Etwas mit geschlossenen Augen kosten und erraten was es ist. Nur ein Kind wollte auf gar keinen Fall irgendetwas probieren, aber das war total ok! Alle Angebote waren freiwillig und wurden von den meisten Kindern mit Begeisterung angenommen. Also haben sich die Kinder Schulter an Schulter aufgestellt, Augen zu, Hand vor, Mund auf. Los geht’s! Wir haben ihnen folgende Dinge zum Kosten angeboten:

  • Blaubeeren
  • Mairübchen
  • Birne
  • grüne Paprika…

…und haben ihnen jeweils drei mögliche Antworten präsentiert. Die Mairübchen war am schwierigsten, kaum einer kannte es. Aber jetzt schon! Alle anderen Sorten haben sie mehr oder weniger gut erraten und waren dementsprechend stolz. Wir haben auch darüber gesprochen, woran sie es erschmecken konnten, ob es süß, sauer, bitter war, haben die Konsistenz überprüft,  faserig, stückig oder weich.

Wonach schmeckt das bloß?

Auf den Geschmackssinn achten und Lebensmittel erraten

Danach haben wir die Kinder gefragt, ob sie denn wissen was nun mit dem Essen passiert und wohin es verschwindet. Der nächste Programmpunkt konnte damit losgehen: den Verdauungstrakt spielerisch kennen lernen.

Die Kinder haben die Umrisse ihrer Körper auf einer Tapetenrolle gegenseitig abgezeichnet. Mit Hilfe eines Kinderbuches über den Körper habe wir uns den Verdauungstrakt des Menschen angeschaut. Einige Kinder wussten schon, dass die Nahrung im Magen landet, aber wie die Röhre auf dem Weg dahin heißt und welche weiteren Stationen auf dem Weg durch den Körper unser Essen nimmt, wussten sie nicht. Daher war es sehr spannend für sie sich dem Thema anzunehmen. Sie durften ganz frei zeichnen, haben es auch mit Humor genommen und einen Burger in den Magen gelegt, oder einen Haufen am Darmende gezeichnet. Das gehört eben auch dazu. Sie hatten auf jeden Fall jede Menge Spaß und waren sehr wissbegierig was alles in unserem Körper passiert.

Essen und Verdauung

Was genau passiert eigentlich mit dem Essen im Bauch?

Wo landet das Essen?

Verdauung mit Kinderaugen gesehen

 

Das Feedback am gleichen Tag, hinterher per Nachricht oder auf der Straße hat uns gezeigt: Groß und Klein hatten einen unvergesslichen Tag. Wie wir gehört haben, wurde abends das selbst gebackene Brot ganz stolz mit den Eltern zum Salat gegessen oder am gleichen Abend wurde darauf bestanden für die ganze Familie Holzspieße zu bestücken.

Andrea

Schön war er unser Projekttag gesundes Essen mit der zweiten Klasse der Eisenhart-Grundschule in Potsdam. Ich habe mit den Kindern Brötchen aus Dinkelmehl gebacken und das hat wirklich viel Spaß gemacht. Nicht nur weil die Kinder wirklich gut drauf waren, sondern es war auch toll zu sehen, wieviel sie tatsächlich schon über Brot und Brötchen wussten. Denn darum ging es schließlich auch, ihnen zu zeigen, was tatsächlich in ihrem Essen steckt und wie vielfältig man auch so einfache Dinge, wie ein Brötchen gestalten kann.

Anfänglich wussten die meisten Kinder gar nicht so richtig, was sie mit dem vorbereitetem Teig anfangen sollten. Ich hatte es ihnen frei gestellt, was sie aus dem Teig formen. Alles, was ich wollte war, das am Ende Brötchen aus dem Teig wurden. Brötchen, die sie entweder selber essen konnten oder mit nach Hause nahmen, um es ihren Eltern zu zeigen.

Kinder backen Brot

Alle warten gespannt auf ihr gebackenes Brötchen

Das war gar nicht so einfach für die Kinder. Der Teig klebte an den Händen und Ideen, was sie damit machen sollen, hatten sie auch nicht so richtig. Ich verriet ihnen, dass sie mehr Mehl an ihre Hände machen und den Teig weniger kneten, dafür aber mehr ziehen, rollen und vorsichtig formen sollten. Das machten die Kinder dann auch und siehe da der Teig wurde samtweich.

Nachdem ich ihnen ein paar Mal versicherte, dass sie aus dem Teig tatsächlich das formen können, was sie wollen, wurden alle Kinder richtig kreativ. Es wurden Herzen, Brezeln, Dinos, Baguettes, Blumen und sogar Boote geformt. Es war wirklich toll anzusehen und auch die Kinder hatten ihren Spaß. Abschließend wurden die Brötchen noch mit Kürbiskernen verschönert, gebacken und am Ende des Tages hatte jedes Kind ein selbstkreiertes Brötchen.

Vielen Dank liebe Kinder, für den schönen gemeinsamen Projekttag gesundes Essen!

 

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